Alexa merkt sich alle Gespräche. Ein Gratis-Tool von IT-Forschern zeigt, was Amazon gespeichert hat – und hilft beim Löschen deiner Gesprächsdaten.
Wer Alexa für ein Abhörgerät hält, hat so ein Gerät vermutlich nicht. Aber auch wer die Sprachassistentin benutzt und nützlich findet möchte sicher gern Kontrolle über seine Daten: Sprachbefehle, Interaktionen mit anderen verbundenen Geräten, Musikgeschmack und unbeabsichtigte Aufnahmen, die auch vorkommen.
Inhalt | Das steht in diesem Artikel:
Alexa speichert Gespräche
Deine Sprachbefehle an Alexa wandern vom Smart Speaker in eine Cloud und bleiben gespeichert. Mehr noch: Was du zu deinem Echo-Lautsprecher sagst, kann sogar von Mitarbeitern ausgewertet werden. Sie schauen: Hat Alexa das gemacht, was du von ihr wolltest? So will Amazon die Assistentin verbessern.
Recht auf Daten-Auskunft
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gibt jedem das Recht, Auskunft über seine gesammelten Daten zu bekommen, diese zu ändern oder zu löschen. Doch wie geht das? Viele wissen das nicht, und häufig wird nur eine Sammlung von unverständlichen Rohdaten zurückgeliefert.
Kostenlose Browsererweiterung
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) haben deshalb ein Datenschutz-Tool für Nutzer von Alexa und Google Assistant entwickelt. Mit der kostenlosen Browsererweiterung für Chrome und Firefox kannst du deine Interaktionsdaten einfacher abrufen, grafisch anzeigen lassen und löschen. Sie heißt CheckMyVA (Checke meinen virtuellen Assistenten).
Was macht CheckMyVA?
Für Alexa-Nutzer lädt das Plugin bei Amazon die Gesprächsaufzeichnungen herunter und zeigt sie als Schaubilder im Browser an. Das Dashboard visualisiert die Gespräche mit Alexa auf einer Zeitleiste und macht sie transparent.
Die im Plugin CheckMyVA heruntergeladenen Daten werden lokal in deinem Browser angezeigt und nicht etwa beim Fraunhofer FIT gespeichert. Im Plugin kannst du sie auch wieder löschen. Du kannst aber auch „Daten spenden“ anklicken, so dass die Forscher damit arbeiten können.
Alexa-Daten anfordern
Mit dem Browser-Plugin CheckMyVA findest du besonders schnell in den Bereich der Amazon-Einstellungen, in dem du die über dich gespeicherten Daten anfordern kannst. Um die Abfrage zu starten, musst du dich in dein Amazon-Konto einloggen. Als Datenkategorie wählst du „Alexa und Echo Geräte“ aus.
Nutzungsdaten grafisch anzeigen lassen
Mit der grafischen Darstellung von CheckMyVA kannst du nachverfolgen, welche Befehle du gegeben hast und wie häufig Alexa unbeabsichtigte Befehle ausgeführt hat. Auch die Antworten der Sprachassistentin sind erkennbar. „Die Nutzer können mithilfe der Plattform ihre Datenspuren reflektieren und somit ihre Datenkompetenz verbessern“, sagt Dominik Pins, Projektkoordinator und Wissenschaftler am Fraunhofer FIT, Abteilung Human-Centered Engineering and Design.
Beim Blick auf den Alexa-Verlauf ist man oft erstaunt: Ja, es ist alles da. Jedes Wort, das du oder ein Familienmitglied nach dem Aktivierungswort in den Echo-Lautsprecher oder in die Fire TV Stick Fernbedienung gesagt hast.
Alexa Verlauf löschen
Das Browser-Plugin CheckMyVA der Fraunhofer-IT-Forscher macht es besonders einfach, den Alexa-Verlauf löschen zu lassen. Klicke dazu auf „Alexa Datenschutz Einstellungen“, und du landest direkt in den Tiefen des Amazon Benutzerkontos, wo du den Verlauf löschen und Datenschutzeinstellungen ändern kannst.
Download Browser-Plugin
CheckMyVA für Google Chrome
CheckMyVA für Mozilla Firefox
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Plugin für Studie entwickelt
Das Browser-Plugin CheckMyVA kann jeder nutzen, betont das Fraunhofer FIT auf Anfrage von artofsmart.de. Entwickelt wurde die Browsererweiterung für eine Studie. Die Forscher tauschen sich drei Jahre lang mit 33 Haushalten aus ganz Deutschland – Familien, Paare und Singles – über ihre Nutzung von Sprachassistenten aus.
Wie verwenden sie Amazon Alexa und Google Assistant? Nutzen sie Smart Home-Funktionen? Ist der Sprachassistent immer in Betrieb oder wird er nur bei Bedarf aktiviert? Sind sich die Haushalte bewusst darüber, was mit den Aufnahmen passiert? Und was machen sie für den eigenen Datenschutz? Um Fragen wie diese geht es.