Der Smart Speaker LG WK7 mit Google Assistant zeigt im Test Top-Sound für Musikstreaming und weit nach Markteinführung inzwischen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Er fordert aber ein Bekenntnis.
Die Entscheidung für den Smart Speaker LG WK7 ist zunächst mal eine Geschmacksfrage: Anders als die Geräte der Amazon Echo-Reihe oder der Apple HomePod ist der LG-Lautsprecher nicht mit Stoff ummantelt, sondern ein „nackter“ schwarzer Zylinder mit einer Art Lochblech-Gehäuse. Die Künstliche Intelligenz im Gerät ist der Google Assistant. Der duldet keine Konkurrenz: Alexa und andere Amazon-Dienste müssen draußen bleiben. Dieses Bekenntnis müssen die Nutzer abgeben.
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LG WK7 Sound: Satter Bass, klarer Gesang
Der LG WK7 wirkt robust, wertig und relativ schwer. Das lässt auf einen satten Sound hoffen. Und die Erwartungen werden in unserem LG WK7 Test nicht enttäuscht. Was LG in Kooperation mit dem britischen Audio-Spezialisten Meridian in den Smart Speaker gepackt hat, kann sich hören lassen. Der Sound ist raumfüllend, klar und hat eine gute Abstimmung von kraftvollem Bass und starken Höhen, vor allem auch bei Stimmen.
In der App „LG Wi-Fi Speaker“ (mehr dazu unten) kann man die „Enhanced Bass“-Funktion für mehr Bass und die „Clear Vocal“-Funktion für besonders klare Wiedergabe von Stimmen und Gesang zuschalten. Die App bietet 4 Soundeffekte (Klare Stimme+Verstärkter Bass, Klare Stimme, Verstärkter Bass oder Standard) und einen Equalizer. Der Lautsprecher bringt ziemlich viel Power, wenn man ihn voll aufdreht, ohne jedoch an seine Leistungsgrenze zu geraten. Der LG WK7 bietet Hi-Res Audio für verlustfreien Sound.
Touch-Tasten für Steuerung am Gerät
Auf der Geräteoberseite mit Granulat-Optik sind mehrere Touch-Tasten, um den Lautsprecher auch ohne Sprachbefehle zu steuern: Play/Pause, Lautstärke leiser/lauter, Google Assistant und Funktion (F). Mit der Funktionstaste schaltet man den LG WK7 wahlweise in den Bluetooth-Modus oder in den WLAN-Modus. Um die F-Taste herum ist ein Leuchtring. Bei Bluetooth-Betrieb ist er blau, bei WLAN-Betrieb weiß.
Wenn man die Google-Assistant-Taste mit den bunten Punkten etwa zwei Sekunden drückt, kann man einen Sprachbefehl loswerden. Zum Beispiel, wenn man das Mikrofon für mehr Privatsphäre abgeschaltet hat und dennoch etwas von dem Smart Speaker möchte. Die Mikro-Aus-Taste ist auf der Rückseite des Geräts. Wenn das Mikrofon aus ist, leuchten die vier LEDs vorne bernsteinfarben. Die Lautstärke lässt sich also auf drei Arten einstellen: Per Sprachbefehl, über die Tasten am Gerät und in der App, hier geht es am genauesten.
Der LG WK7 Smart Speaker ist schon kurz nach der Markteinführung von der European Imaging and Sound Association (EISA) in der Kategorie „Artificial Intelligence Loudspeaker“ ausgezeichnet worden, also Lautsprecher mit künstlicher Intelligenz.
LG WK7 Mikrofone: Zuverlässige Spracherkennung mit Google Assistant
Die Mikrofone – erkennbar als zwei schwarze Punkte auf der Oberseite – zeigten sich im LG WK7 Test als sehr zuverlässig. Sie verstehen die Sprachbefehle des Nutzers sehr gut, auch wenn der Lautsprecher gerade Musik abspielt, im Hintergrund Geräusche sind, der Nutzer leise spricht oder weiter weg steht. Der LG WK7 kann bis zu sechs Nutzer an ihrer Stimme unterscheiden und damit maßgeschneiderte Antworten geben.
Nach den Aktivierungsworten „Ok Google“ oder „Hey Google“ spitzt der Smart Speaker seine Ohren. Das zeigen auch vier horizontale LEDs vorn am Gerät an, die dann leuchten. Sie sind unter dem Lautsprecher-Gitter eingearbeitet. Die LEDs blinken, wenn der Google Assistant antwortet.
Musikstreaming, Bluetooth oder Heimnetzwerk
Als Anbieter für Musikstreaming unterstützte der LG WK7 Lautsprecher zum Testzeitpunkt die Dienste YouTube Music, Spotify, Apple Music, Deezer und den Webradio-Anbieter TuneIn. Ein Amazon Music Abo konnte man nicht nutzen. Der gewünschte Musikstreaming-Dienst wird über die Google Home App mit dem smarten Lautsprecher verbunden, indem man seine Zugangsdaten eingibt. Dann kann man kann direkt nach Liedern und Alben fragen. Hat man kein kostenpflichtiges Abo, spielt der Lautsprecher zum Beispiel eine Playlist auf Spotify mit ähnlichen Titeln, aber nicht direkt das gewünschte Lied.
Ebenso kann man auf dem LG WK7 Musik aus dem Heimnetzwerk hören, also Lieder, die auf dem Heimnetzwerk-Server liegen. Um sie abzuspielen, nutzt man die App „LG Wi-Fi Speaker“. Der Lautsprecher hat auch Chromecast eingebaut, und man kann die smarte Box als Bluetooth-Lautsprecher nutzen.
Ein Stereo-Pairing mit einem zweiten LG WK7 ist ebenfalls möglich. Für Multiroom-Wiedergabe, also Musik in mehreren Räumen gleichzeitig, kann man in der Google Home App mehrere smarte Lautsprecher und Soundbars zu einer Gruppe zusammenfügen. Voraussetzung: Sie haben Chromecast oder Chromecast Audio integriert und sind mit Google Assistant kompatibel.
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Der Google Assistant im LG WK7 Lautsprecher beherrscht auch über das Musikstreaming hinaus eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Informationen aller Art kann man per Sprachbefehl abfragen, ob Wetter, Verkehrslage oder Wissensfrage, die der Google Assistant wie andere Sprachassistenten in der Wikipedia nachschlägt. Kalendereinträge, an die man erinnert wird, und Timer sind möglich, auch Spiele hat der Google Assistant im Repertoire, Quiz zum Beispiel.
Smart Home Steuerung mit dem LG WK7
Mit dem LG WK7 lassen sich zahlreiche Smart Home Geräte mit Sprachbefehlen steuern. Voraussetzung ist, dass sie mit Google Assistant kompatibel sind. Beliebt sind smarte Lampen und Steckdosen, die mit dem Sprachassistenten verbunden sind und sich per Sprache an- und ausschalten lassen. Aber auch Thermostate, Staubsaugerroboter und weitere Geräte lassen sich auf diese Weise steuern. Die Geräte fügt man in der Google Home App hinzu. Man gibt ihnen einen Namen und kann ein Zimmer benennen. So wird es möglich, zum Beispiel „Schalte die Stehlampe im Wohnzimmer ein“ zu sagen.
Der LG WK7 hat keinen Smart Hub eingebaut, wie der Amazon Echo und Echo Studio. Als Steuerungszentrale für ein eigenständiges Smart-Home-Netz parallel zum WLAN kann er also nicht dienen. Der Smart Speaker unterstützt allerdings LGs eigene Plattform ThinQ, über die sich ebenfalls kompatible Geräte per Sprachbefehl steuern lassen. Dass der LG WK7 auch für Android Things bereit ist, hat inzwischen weniger Bedeutung, nachdem Google diese speziell auf das Internet der Dinge ausgelegte Variante seines Betriebssystems stark eingedampft hat.
LG WK7 einrichten: Zwei Apps, geht aber schnell
Die Einrichtung des LG WK7 ist in wenigen Minuten erledigt. Allerdings sind dafür zwei Apps nötig. In der App „Google Home“ auf dem Smartphone oder Tablet – für die man ein Benutzerkonto braucht – sucht man den Lautsprecher, fügt ihn hinzu und gibt ihm einen Namen. Hier verwaltet man auch Einsatzmöglichkeiten wie Multiroom-Wiedergabe.
Über die Hersteller-App „LG Wi-Fi Speaker“ kann man die oben erwähnten Sound-Funktionen des Lautsprechers einstellen und Musik vom Smartphone oder aus dem Heimnetzwerk an den Lautsprecher streamen.