Frag die Suchmaschine: Google Home ist ein nützlicher Smart Speaker mit gutem Musik-Sound. Welche Features machen besonders Spaß? Der Lautsprecher im Test.
„Ok Google“ ist das Stichwort – schon lauscht der eingebaute Google Assistant auf die gewünschte Aufgabe. Der Sprachassistent – der auch mit weiblicher Stimme sprechen kann – macht den smarten Lautsprecher zu einem nützlichen Helfer im Alltag. Er beantwortet Fragen, speichert Termine, steuert das Smart Home und streamt Musik. Wer zusätzlich einen Chromecast für den Fernseher hat, holt besonders viel raus. Seit der Markteinführung in Deutschland 2017 wurde der Lautsprecher bzw. der Google Assistant stetig verbessert.
Inhalt | Das steht in diesem Artikel:
Google Home Design
Beim Design seines Lautsprechers hat sich Google durchaus kreativ gezeigt. Der Google Home ist nicht einfach ein Zylinder wie andere Smart Speaker, sondern mit seiner nach oben schlanker zulaufenden Form und der abgeschrägten Oberseite recht individuell. Der untere Bereich hat einen Stoffbezug, der sich gut anfühlt und hochwertig aussieht. Es gibt ihn in verschiedenen Farbnuancen, wobei die graue Version die wohl verbreitetste und neutralste ist.
Auf der schrägen Oberseite kann man den Smart Speaker auch ohne Sprache bedienen. Die Schräge erweist sich dabei als nützlich: Wenn das Gerät z.B. auf einem Regal steht, kann man besser hinsehen. Um die Lautstärke zu erhöhen, wischt man zum Beispiel im Uhrzeigersinn eine Kreisbewegung. Leiser wird’s in die Gegenrichtung. Kurz auf die Oberseite tippen stellt zum Beispiel einen Wecker ab, längeres Drücken aktiviert den Google Assistant – etwa wenn das Mikrofon abgeschaltet ist.
Um das Mikrofon des Google Home zu deaktivieren, drückt man die Taste auf der Rückseite des Lautsprechers. Deren Platzierung ist ein Kritikpunkt, denn diese Taste muss man ertasten, wenn sie im Regal nach hinten zeigt. Das ist z.B. beim Amazon Echo [Hier im Test] besser gelöst.
Wie klingt der Google Home Lautsprecher?
Der Klang des Google Home ist kräftig und raumfüllend, die Musik klingt gut aus dem smarten Lautsprecher. Der High-Excursion-Lautsprecher mit 2-Zoll-Membran liefert einen ordentlichen Bass.
Die Lautstärke kann man per Sprachbefehl oder mit Wischgesten am Gerät einstellen. Die Wecker und Timer werden dadurch allerdings nicht leiser – es besteht also keine Gefahr, sie zu überhören. Auch die Stimme des Google Assistant hat eine Mindestlautstärke. Die ist vielleicht in mancher Situation zu laut – andererseits kann man den Assistenten immer verstehen, auch wenn die Medienwiedergabe leiser gestellt ist.
Welche Streaming-Anbieter unterstützt Google Home?
Für Musikstreaming unterstützt Google Home die Dienste Spotify, Apple Music, YouTube Music und Deezer. Webradio kann man über TuneIn hören.
Amazon Music Kunden bleiben ausgesperrt und müssen wohl auf einen der oben genannten Dienste umsteigen. Alternativ spielt man Amazon Music von einem Smartphone oder Tablet ab und sendet den Ton via Bluetooth an den Google Home. Dies ist aber natürlich nicht der Sinn eines smarten Lautsprechers, dafür reicht eine normale Bluetooth-Box.
Aufmerksame Mikrofone
Die zwei Mikrofone im Google Home reagierten im Test zuverlässig. Auch aus einer Entfernung von mehreren Metern verstehen sie die Sprachbefehle, ohne dass man rufen muss. Sobald man das Aktivierungswort „Ok Google“ oder „Hey Google“ sagt, ist der Lautsprecher auf Empfang und zeigt dies auch mit vier leuchtenden LEDs auf der Oberseite an. Das Aktivierungswort kann man nicht ändern. Ist das Mikrofon abgeschaltet, leuchten sie dauerhaft rot.
Anfangs waren Nutzer genervt davon, dass der Google Home jede Aktion immer mit einer Antwort bestätigt hat. Zum Beispiel: „Ok Google, schalte das Licht an“ – „Das Licht wird eingeschaltet“. Mittlerweile hat ein Update das Thema befriedet.
Ein Problem aber bleibt: Da der Google Assistant auch im Smartphone steckt, kann es passieren, dass dieses anspringt, wenn man „Ok Google“ sagt.
Google Home kann auch mehrere Aktionen gleichzeitig ausführen, indem man sie verknüpft und mit einem Sprachbefehl verbindet. „Ok Google, Gute Nacht“ könnte zum Beispiel Lampen ausschalten und den Wecker stellen.
Die Multiroom-Wiedergabe, also Musik auf mehreren Lautsprechern in der Wohnung, kann man über die Funktion „Gruppe“ in der Google Home App einrichten. Wenn man mehrere Google Home Lautsprecher – oder die kleinere Variante Google Nest Mini – hat, können diese parallel Musik abspielen. Auch Boxen, an die man einen Chromecast Audio angeschlossen hat, können mit einbezogen werden. Leichte Wiedergabeverzögerungen auf einzelnen Geräten kann man in der Google Home App auf die Millisekunde genau anpassen.
Video mit Google Home und Chromecast
Noch mehr Spaß macht der Google-Home-Lautsprecher in Verbindung mit dem Chromecast. Wer diesen Streaming-Stick an seinem Fernseher eingesteckt und in der Google Home App eingebunden hat, kann auch Videos per Sprachbefehl abspielen und steuern. Unterstützt werden die Dienste YouTube, Netflix und Google Play Filme und Serien. Man kann zum Beispiel sagen: „Ok Google, spiele Stranger Things aus Netflix auf Fernseher“, und auf dem Fernsehgerät läuft die Serienfolge ab der Stelle, an der man zuletzt aufgehört hat. YouTube-Videos wünscht man sich zum Beispiel mit „Ok Google, zeig Videos von Christina Aguilera“.
Andere Mediatheken und Videostreaming-Anbieter kann man auf dem Smartphone oder Tablet aufrufen und an den Chromecast streamen. Diese laufende Sendung kann man dann auch mit Sprachbefehlen über Google Home steuern – also Lautstärke, Pause, Start/Stopp oder Vor-/Zurückspulen.
Wenn man am TV gerade etwas über Chromecast schaut und „Ok Google“ sagt, wird die Lautstärke auch am TV kurz runtergepegelt, so dass man seinen Sprachbefehl nicht gegen den Ton des Fernsehers anschreien muss. Das ist sehr komfortabel gelöst.
Ähnliches gilt für den Chromecast Audio – ein auf Musikstreaming zugeschnittener Streamingstick, den man einfach per Klinkenanschluss in einen Lautsprecher oder eine Stereoanlage einsteckt, um Musik aus dem Web zu spielen.
Was geht nicht? Musik aus einem Heimnetzwerk abspielen, das ist mit dem Google Home nicht möglich. Andere Smart Speaker wie der LG WK7 oder Hama Sirium bieten diese Möglichkeit, in der zugehörigen App Musiktitel von einem Homeserver auf den Smartspeaker zu übertragen.
Smart Home Fähigkeiten
Die Funktionen, die der Sprachassistent im Google Home bereit hält, erleichtern durchaus den Alltag: So ist es praktisch nach dem Wetter zu fragen, nach der Verkehrslage auf dem Weg zur Arbeit oder nach Öffnungszeiten von Lokalen. Man kann sich an Termine erinnern lassen („Ok Google, Erinnerung: Morgen 10:30 Uhr Moni anrufen“), Timer stellen und die Einkaufsliste ergänzen. Einfach nur Spaß machen Spiele wie das Quiz Triviatschi. Hat man mehrere Google Home Lautsprecher im Haus, kann man diese wie ein Haustelefon benutzen und eine Nachricht in ein anderes Zimmer schicken. Nachdem der Google Home seit 2017 auf dem deutschen Markt ist, hört man den Satz „Das kann ich leider noch nicht“ inzwischen weniger – er lernt dazu.
Natürlich kann man über den Google Home auch das gesamte Smarthome steuern. Zum Beispiel Licht anschalten oder Thermostate regeln. Hierfür ist der Lautsprecher aber nur der Sprachempfänger, der die Befehle weitergibt. Einen Smart Hub, also eine Funk-„Brücke“ zu den smarten Lampen, Thermostaten etc. hat der Google Home nicht eingebaut. Der Google Nest Hub ist eine solche Steuerungszentrale. Er baut ein Zigbee-Netzwerk auf, in das sich die Smart Home Geräte einklinken. Wichtig ist beim Kauf von Zubehör der Hinweis „Works with Google Assistant“.
Inzwischen sind immer mehr Geräte direkt von Google Home aus erreichbar, ohne zwischengeschaltete Bridge oder Cloud eines Herstellers. Der Lautsprecher kann sie im lokalen Netz via HTTPS oder über Bluetooth Low Energy ansprechen.
Google Home einrichten
Wer den Google Home neu gekauft hat und einrichten will, schaltet den Lautsprecher einfach ein und bekommt gleich gesagt, was zu tun ist: Bitte die Google Home App aufs Handy oder Tablet herunter laden. Hier stellt man alles ein. Zur Einrichtung ist ein Google-Konto nötig.
Die App führt selbsterklärend durch die Installation und erkennt in der Regel auch gleich das heimische WLAN. Wenn man bei der Einrichtung seinen Standort angibt, kann der Google Assistant auch regionale Informationen geben, wie Wetter und Verkehrslage zu einem bestimmten Ziel.
Über die Funktion Voice Match kann man seine Stimme mit dem Google Home verknüpfen und dadurch persönliche Ergebnisse per Sprachbefehl abrufen. Bis zu sechs Personen kann Voice Match unterscheiden.