Der Amazon Echo ist jetzt eine Kugel – und im Test eine runde Sache: Guter Sound fürs Musikstreaming, Smart Hub zur Smart-Home-Steuerung und noch ein Extra.
Wer die Sprachassistentin Alexa und einen guten Lautsprecher möchte, wer also viel und gerne Musik streamt, findet beides zusammen im Amazon Echo. Mehr noch: Der große Bruder des ebenfalls zur Kugel umdesignten Echo Dot hat in der 4. Generation jetzt auch einen integrierten Smart Hub, der ein Heimnetzwerk aus smarten Geräten steuern kann.
Ebenfalls integriert: Ein Temperatursensor, der die Raumtemperatur erkennen und entsprechende Routinen starten kann. Damit hat Amazon überraschend lauter Features, die zuvor im Echo Plus zu finden waren, in den neuen Echo integriert. Vom Echo Dot mit Uhr hat Amazon die Schlummerfunktion in den Echo übernommen.
Inhalt | Das steht in diesem Artikel:
Elegantes Design
Die Design-Evolution, die der Amazon Echo seit seiner Einführung durchgemacht hat, hat ihn stets verbessert. Seit das Gerät mit Stoff ummantelt ist und keine nackte Kunststoffröhre mehr, sieht der Echo auch zweifelsfrei aus wie ein Lautsprecher. Die Kugelform der 4. Generation macht ihn nochmal edler. „Sphärisches Design“ nennt es Amazon. Mit blaugrau ist auch eine neue Farbnuance hinzugekommen. Nur das weiße Stromkabel wird manche stören, da es je nach Aufstellort auffälliger ist als ein schwarzes. Oben in der Stoffummantelung sind vier Tasten eingearbeitet: Lauter, leiser, Mikro aus und die Aktionstaste.
Der LED-Leuchtring ist jetzt an der Unterseite des Lautsprechers. Laut Amazon soll er hier auffälliger sein, da er von der Oberfläche des Aufstellortes reflektiert wird. Er leuchtet blau, wenn Alexa nach dem Aktivierungswort zuhört. Allerdings werden regelmäßige Alexa-Nutzer diese visuelle Bestätigung, dass die Sprachassistentin zuhört, wohl nicht mehr abwarten. Ist auch nicht nötig. Auch wenn man nach dem Aktivierungswort „Alexa, …“ direkt weiterredet, versteht sie einen meist. Eine Pause ist nicht nötig.
Überraschend gute Lautsprecher
Der satte Sound der Echo Lautsprecher ist die größte Überraschung: Er ist raumfüllend, der dynamische Bass gibt der Musik Lebendigkeit. Die Erklärung, warum dies bei vergleichsweise kompakter Größe des Geräts gelingt, liegt auch im 76-mm-Neodym-Basslautsprecher, der im Echo verbaut ist. Mit dem Metall Neodym kann man auch hochwertige Lautsprecher kompakter und leichter bauen, genauer gesagt, ihren Magneten. Den gleichen Lautsprecher – und somit ähnlich guten Sound – hatte bereits das Vorgängermodell. In der vierten Generation ist ein zweiter 20-mm-Hochtonlautsprecher hinzugekommen, das und die Dolby-Verarbeitung gibt nochmal ein kleines Plus.
Der Echo erkennt wie der teurere Echo Studio automatisch die Akustik des Raumes und macht eine Feinabstimmung der Audiowiedergabe. Bass und Höhen kann man auch nach eigenem Gefallen einstellen. Dies geschieht in einem Equalizer in der Alexa-App, die man aufs Handy oder Tablet installiert.
Per Bluetooth-Verbindung kann der Amazon Echo auch Lautsprecher für ein Mobilgerät sein. Oder seine Streaming-Inhalte an einen anderen Bluetooth-Lautsprecher senden. So kann man zum Beispiel den Subwoofer Echo Sub* anschließen, wenn man den Sound noch satter mag. Mit einem zweiten Echo kann man Stereoklang erzeugen. Wer mehrere Echo-Geräte zuhause aufstellt, kann per Multiroom in der gesamten Wohnung oder im ganzen Haus Musik abspielen – in diesem Fall nicht per Bluetooth, sondern über WLAN. Und wer lieber auf Kabel setzt, kann den 3,5-mm-Klinkenanschluss nutzen. Ob als Audioeingang oder -ausgang wird in der Alexa-App konfiguriert.
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Echo Mikrofone: Sehr aufmerksam
Der sprachgesteuerte Lautsprecher Amazon Echo versteht sehr gut, was man zu ihm sagt. Die Mikrofone sind so gut wie bei eigentlich allen Echo-Geräten und überraschen daher nicht ganz so sehr. Sie funktionieren einfach. Die Sprachbefehle nach dem Aktivierungswort „Alexa“ fangen sie auch aus größerer Distanz auf und transportieren sie zuverlässig an die gleichnamige Sprachassistentin.
Für mehr Privatsphäre kann man die Amazon Echo Mikrofone abschalten. Ein Druck auf den Knopf an der Oberseite unterbricht die Stromzufuhr zu den Mikrofonen. Der Leuchtring ist dann dauerhaft rot. Um Alexa bei ausgeschaltetem Mikrofon Befehle zu geben, kann man die Aktionstaste drücken.
Musikstreaming und Alexa Skills
Hauptgrund für die Anschaffung eines Amazon Echo ist sicher bei vielen Nutzerinnen und Nutzern das Musikstreaming. Neben Amazon Music [Hier im Test] werden auch Spotify [im Test], Deezer [im Test] oder Apple Music [im Test] unterstützt. Man kann Podcasts, Webradio oder Hörbücher von Audible [im Test] hören.
Wer weitere Echos im Haus hat, kann mit diesen telefonieren oder auf ihnen Ankündigungen durchsagen. Auch Telefonate mit Echos außerhalb des eigenen Haushalts oder mit der Alexa-App auf einem Handy sind möglich: Man kann den Echo bitten, eine Person in der Alexa-Kontaktliste anzurufen. Wecker, Timer, eine Kalenderfunktion zum Speichern und Ansagen von Terminen und weitere Funktionen bringt Alexa auch mit.
Diesen Funktionsumfang ab Werk erweitern zahlreiche Alexa-Skills, die auch externe Entwickler erstellt haben. Die Zahl dieser sprachbasierten Anwendungen wächst ständig. Die Brandbreite reicht von Nützlichem wie Wetter, Bahnverbindungen, TV-Programm und Ein-Mal-Eins-Trainer über Spielerisches wie Quizfragen bis hin zu Witzen und Scherzfragen. Zahlreiche Medien bieten Nachrichten an, man kann Podcasts und Hörbücher anhören. Die Skills muss man inzwischen nicht mehr über die Alexa-App installieren. Sie werden gleich aktiviert, wenn man danach fragt. Wer in der Alexa-App Daten wie den Wohnort hinterlegt, holt am meisten raus. Um beispielsweise Verkehrsstörungen auf dem Web zur Arbeit anzusagen, braucht Alexa Start- und Zielort.
Smart-Home-Steuerung mit Amazon Echo
Licht anschalten, mit Besuchern an der Haustür reden – Smart Home Anwendungen wie diese sind mit dem Amazon Echo und der Sprachassistentin Alexa inzwischen noch einfacher möglich. Der Echo hat seit der 4. Generation einen eingebauten Smart Hub. Damit kann er ein eigenes Smart Home-Netzwerk aufbauen und steuern.
Die verwendete Funktechnik ist das weit verbreitete System Zigbee. Dieses Netzwerk funkt parallel zum WLAN, denn es muss mit den Steuersignalen nur geringe Datenmengen übertragen und kann daher energieeffizienter arbeiten. Zentrale dieses Netzwerks ist der Smart Hub im Echo. Man benötigt natürlich entsprechende Smart Home Produkte mit Zigbee. Es gibt sie von mehreren großen Herstellern, z.B. smarte Glühbirnen von Philips. Die Hersteller verkaufen auch ihre eigenen Smart Hubs. Die haben in der Regel noch ein paar spezielle, zusätzliche Funktionen. Der Smart Hub im Echo genügt jedoch in der Regel für alle wichtigen Funktionen wie Licht an/aus und Ähnliches. Weitere Echo-Geräte mit Smart Hub sind der Echo Studio [im Test] und der Echo Show [im Test], früher auch der Echo Plus.
Mit Alexa kann man aber auch über WLAN Smart Home Komponenten steuern, WLAN-Steckdosen zum Beispiel. In diesem Fall muss man jedoch ein zusätzliches Konto beim Hersteller anlegen und dieses dann in der Alexa-App verbinden.
Im Echo-Lautsprecher ist darüber hinaus ein Temperatursensor verbaut. Diesen kann man insbesondere zur automatisierten Steuerung der Heizung im Smart Home einsetzen.
Mit Uhr gibt es den kugelförmigen Lautsprecher bislang nur in der Variante Echo Dot, dem „kleinen Bruder“ mit kleinerem Lautsprecher.
Amazon betont beim Echo der 4. Generation den Umweltgedanken. Das Gerät wechselt automatisch in den Energiesparmodus, wenn es längere Zeit nicht benutzt wird. Beim Aktivierungwort „Alexa“ springt er wieder an. Die Hälfte der verwendeten Kunststoffe und die gesamte Textilhülle würden aus recycelten Verbraucherabfällen hergestellt. Auch das Aluminium sei aus der Wiederverwertung. Den Stromverbrauch kompensiert Amazon nach eigenen Angaben mit neuen Wind- und Solarparks.