Das Lenovo Smart Display 7 mit Google Assistant ist so vielseitig – es kann mehr als Googles eigener Smart Speaker! Was, zeigt dieser Test.
Das Lenovo Smart Display 7 ist nach dem Smart Display 10 und 8 die jüngste Variante der Gerätereihe. Der Smart Speaker hat einen 7-Zoll-Bildschirm und ein neues Design. Er ist kompakt und ästhetisch genug für jeden erdenklichen Aufstellort, bietet dennoch ein starkes Bild auf dem Display und viele Funktionen. Die besprechen wir in diesem Test ausführlich.
Inhalt | Das steht in diesem Artikel:
Lenovo Smart Display 7: Neues Design
Lenovo folgt bei der 7-Zoll-Variante dem Trend, den Lautsprecher mit Stoff zu überziehen. Ähnlich hatte es zuvor zum Beispiel Amazon gemacht: Die zweite Echo-Generation bekam statt des Kunststoffgehäuses mit Löchern einen wertigen Stoffüberzug. Das macht den smarten Lautsprecher wohnlicher. Der Rahmen um das Display ist etwas schmaler geworden als bei den 10- und 8-Zoll-Modellen. Die neuen Stereo-Lautsprecher sind jetzt unter dem Bildschirm, und nicht mehr daneben.
Lenovo Smart Display 10 und 8 haben zwar auch Style – aber eben auch ein wenig die Optik einer Sprechanlage, statt die eines Lautsprechers. Da hilft auch die geschwungene Rückseite in Holzoptik nicht viel. Die sieht man je nach Aufstellort sowieso nicht. Die Möglichkeit, beide Geräte auch hochkant hinstellen zu können, war bislang unnütz, da der integrierte Google Assistant nur Querformat anzeigt. Das Lenovo Smart Display 7 kann man folgerichtig nur noch quer aufstellen.
Videotelefonate mit der integrierten Kamera
Bei der Funktionsvielfalt übertrifft Lenovo sogar Googles eigenen Display-Lautsprecher Google Nest Hub. Der hat auch ein 7-Zoll-Display, aber keine Kamera. Die Lenovo-Geräte haben eine, und machen damit Videotelefonate über die Anwendung Google Duo möglich. Allerdings kann man nur andere Google-Konten anrufen. Telefonate innerhalb des eigenen Google-Kontos, etwa vom Handy zum Smart Display zuhause, sind nicht möglich. Die Kamera des Lenovo Smart Display 7 hat eher schwache zwei Megapixel, die Varianten 8 und 10 bieten 5 Megapixel. Doch für Videotelefonate reicht das. Mit einem Schiebeschalter kann man die Kamera überdecken und somit sicher deaktivieren. Ein roter Punkt bedeckt dann die Kamera.
Smart Display 7: Erstmals Stereo-Lautsprecher
Nicht nur der Bildschirm ist beim 7-Zoll-Modell etwas kleiner, auch die Lautsprecher sind es. Die Kammer, in der sie verbaut sind, ist hingegen etwas größer, für mehr Resonanz. Klanglich ist das Lenovo Smart Display 7 kein echter Sprung gegenüber den schon länger erhältlichen Modellen 10 und 8. Verbaut sind zwei 1,5 Zoll Stereolautsprecher und ein Passivradiator. Wer keine Hifi-Ansprüche hat und einfach damit ein bisschen Musik hören möchte, Nachrichten oder sonstige Informationen, dürfte klarkommen.
Bildschirm und Mikro
Der Bildschirm hat eine SD-Auflösung von 1024×600 Pixeln. Das ist weniger als bei den HD-Displays der Modelle 8 und 10. Auch Smartphones bieten mehr. Dennoch zeigt das Lenovo Smart Display 7 im Test ein gutes Bild. In der Regel steht man ja nicht ganz so nah dran. Ein Umgebungslichtsensor unterstützt das Display bei der möglichst realistischen Wiedergabe von Fotos. Die Wischgesten auf dem Touch-kompatiblen Display werden flüssig ausgeführt. Ist das Licht im Raum aus, dimmt das Display herunter.
Im Lenovo Smart Display 7 ist ein Mikrofon-Array verbaut. Die größeren Modelle haben mehr Arrays, also Anordnungen von Mikrofonkapseln, die Sprachbefehle der Nutzer zu einem Summensignal zusammenführen. Wer deutlich redet, hat aber in der Regel keine Probleme. Laut Hersteller müsste das Gerät seine Benutzer bis auf etwa acht Meter Entfernung verstehen. Beim Stichwort „Ok Google“ oder „Hey Google“ springt das Smart Display an, der Google Assistant lauscht auf die Aufgabe, die ihm gestellt wird. Bis zu sechs Stimmen kann er unterscheiden (außer, sie klingen zu gleich). So bekommen Nutzer individuelle Antworten, beispielsweise, wenn sie nach dem Verkehr auf dem Weg zur Arbeit fragen.
Mehr Privatsphäre: Kamera und Mikro aus
Wer das Mikrofon am Lenovo Smart Display 7 deaktivieren will, kann das mit der Mikro-Aus-Taste tun. Der Schalter dazu ist oben neben den Lautstärke-Tasten. Bei ausgeschaltetem Mikro ist die Funktionsvielfalt natürlich eingeschränkt. Man kann aber das Lenovo Smart Display 7 am Gerät bedienen. Dazu wischt man vom unteren Bildschirmrand nach oben. Hier öffnen sich Einstellungen wie Helligkeit, Lautstärke oder Stummschalten eingehender Anrufe und Benachrichtigungen. Verpasst man welche, werden sie auf dem Bildschirm angezeigt. Die Einstellung „Nicht stören“ deaktiviert übrigens nicht die Alarme und Timer. Man kann sich auch mit Musik wecken lassen – eine Funktion, die Googles eigener Lautsprecher Google Nest Hub seltsamer Weise nicht hat.
Mehr Anschlüsse als das Netzkabel hat das Lenovo Smart Display nicht. Die USB-Anschlüsse der Smart Displays sind nur für werkseitige Zwecke, nicht für die Benutzer. Man kann auch keinen Kopfhörer anschließen. Hier ist man auf die Bluetooth-Verbindung angewiesen, die das Gerät natürlich an Bord hat. Sie spielt auch beim Musikstreaming eine Rolle.
Diese Musikstreaming-Dienste unterstützt das Lenovo Smart Display 7
Musikstreaming per Sprachsteuerung auf dem Lenovo Smart Display 7 ist mit Spotify, Deezer, Apple Music, YouTube Music und dem Webradiodienst TuneIn möglich. Diese Dienste unterstützt der Google Assistant für Musik auf Zuruf. Andere Streamingdienste wie Amazon Music kann man nicht direkt auf dem Lenovo Smart Display nutzen. Diese muss man auf dem Smartphone abspielen und per Bluetooth an das Lenovo-Gerät senden. Den Pairing-Modus aktiviert man in der Google Home App.
Multimedia-Bonus Chromecast
Anders herum kann das Lenovo Smart Display auch an andere Geräte senden. Hier punktet das Gerät mit der integrierten Chromecast Technologie. Heißt: Man kann Musik an andere Lautsprecher übertragen, die ebenfalls Chromecast unterstützen und so eine Lautsprechergruppe über mehrere Räume hinweg einrichten. Das Gerät kann hingegen nicht mit einem anderen Bluetooth-Lautsprecher verbunden werden. Wer einen Chromecast Streaming-Stick am Fernseher angeschlossen hat (oder einen Fernseher mit eingebautem Chromecast besitzt), kann YouTube-Videos per Sprachbefehl laden lassen und anschauen. Die Wiedergabe von Videos aus anderen Quellen wie z.B. Mediatheken kann man zumindest per Sprachbefehl pausieren.
Smart Home Steuerung mit Lenovo Smart Display 7
Wer sein Smart Home über das Lenovo Smart Display 7 per Sprache steuern will, findet im Handel tausende kompatible Produkte. Beim Kauf muss man nur darauf achten, dass sie mit Google Assistant zusammenarbeiten. Lampen, die auf Ansagen leuchten, Steckdosen, durch die erst per Sprachbefehl Strom fließt, Heizungs-Thermostate, die auf Ansage wärmer machen – nur eine kleine Auswahl der Produktvielfalt, die bis hin zu smarten Haustürklingeln reicht, deren Videobild auf dem Smart Display angezeigt wird. Ein eigenes Smart Home Netzwerk baut das Lenovo Smart Display 7 allerdings nicht auf. Es hat keinen Smart Hub wie z.B. der Amazon Echo Show.
Einrichtung einfach per App
Die Einrichtung des Lenovo Smart Display 7 geschieht über die Google Home App. Darin muss man sich mit seinem Google-Konto anmelden. Man muss also mit seinem Handy oder Tablet im selben WLAN sein wie das Smart Display. Die App zeigt an, dass ein neues Lenovo Smart Display 7 in der Nähe ist.
Das Lenovo Smart Display 7 kann sich über die Google Home App auch mit dem Handy synchronisieren. So kann man zum Beispiel nach einer Route fragen und sie zur Navigation aufs Handy übertragen lassen. Weitere unterstützte Google-Dienste neben Maps, Kalender und Duo sind z.B. die Google Express-Einkaufsliste, Google Fotos und Google Übersetzer. E-Mails von Gmail kann man am Lenovo Smart Display leider nicht abrufen oder vorlesen lassen.
Das Lenovo Smart Display 7 verbraucht bei laufendem Betrieb bis zu zwei Watt. Läuft keine Musik oder wird es nicht gefordert, beträgt der Stromverbrauch 0,5 Watt, das entspricht etwa einer Wohnzimmerleuchte.